Die spanische Eisenbahnindustrie macht große Fortschritte in der Einführung von ferngesteuerten automatischen Zügen. So sind bereits 25 % des U-Bahn-Netzes von Barcelona auf autonomes Fahren ausgelegt. Dies ist das Ergebnis eines schrittweisen Umstrukturierungsprojekts, das den Bau neuer automatischer U-Bahn-Linien wie der L9 und L10 in Barcelona umfasst, deren wegweisendes Fernsteuerungssystem und innovative Infrastrukturen sie zu einem führenden europäischen Referenzpunkt machen.
Immer mehr innerstädtische Bahnlinien werden autonom. Diese führerlose Alternative ist eine effiziente, sichere und umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeit für ihre Benutzer. Ermöglicht werden die selbstfahrenden Metros durch fortschrittliche Fernsteuerungstechnologien. Diese kontrollieren sowie automatisieren den Fahrbetrieb jeder einzelnen U-Bahn auf der gesamten Strecke. Ebenfalls werden die Ressourcen und Infrastrukturen der Metro vollautomatisch gesteuert und geregelt. Mittels Fernsteuerung fahren die Metrolinien ohne Personal an Bord, mit einer festgelegten Geschwindigkeit und halten planmäßig an den vorprogrammierten Haltestellen.
Im Jahr 2011 fanden die ersten Besuche der U-Bahn-Linien L9 und L10 statt, deren Gesamtstrecke eine Länge von 47,8 km (43,71 km davon unterirdisch) hat. Es gibt 52 Haltestellen in fünf Gemeinden des Großraums Barcelona (Santa Coloma de Gramenet, Badalona, Barcelona, L'Hospitalet de Llobregat und El Prat de Llobregat). Ein zentraler Teilabschnitt der Strecke wird dabei von den U-Bahn-Linien L9 und L10 gemeinsam befahren.
Die erste der insgesamt drei in Auftrag gegebenen Leitungsführungsinstallationen wurde auf einer Teilstrecke im Gewerbegebiet „Zona Franca“ durchgeführt.
Die Herausforderung: Ein Leitungsführungssystem zu installieren, das sowohl die Verkabelung schützt als auch den fahrerlosen Zugbetrieb zu 100 % sicher, flexibel und zuverlässig macht.
Für dieses Projekt wurde ein Trag-, Befestigungs- und Führungssystem für Kabel und Leitungen bestehend aus mehr als 20.000 Metern Unex Isolierende Kabelrinne 66 installiert. Hinzu kamen Abdeckungen aus thermoplastischem Material (U23X) 100x200 und 100x300 sowie die Ausführung des kundenspezifischen Omega-Profils aus verzinktem Stahl, der mit grauer Epoxidharzfarbe beschichtet wurde. Dieses System wurde nach den Vorgaben des Kunden hergestellt, sodass die räumlich-geometrischen Anforderungen der Teilstrecke erfüllt werden konnten. Hinzu kamen die Stoßstellenabdeckungen aus isolierendem Material, die für diese Anwendung unerlässlich sind.
Dieses Kabelträgersystem ist in der Lage, die elektromagnetischen, mechanischen und sicherheitsrelevanten Aufgabenstellungen für diese Anwendung zu erfüllen sowie umgebungsbedingten Korrosionsproblemen hervorragend standzuhalten.
Mit dem isolierenden Werkstoff der Unex Kabelrinne wird eine maximale elektrische Sicherheit für Mensch und Anlage gewährleistet. Die elektrische Isolierung bleibt dauerhaft erhalten, auch nach dem Schneiden und Bearbeiten der Leitungsführungskomponenten. Die Isolierende Kabelrinne 66 ist eine inerte Komponente und verhindert eine Überlastung des Verkabelungssystems.
Da die U-Bahn-Strecke teils in unmittelbarer Nähe des Meeres liegt, werden die freiliegenden Materialien durch den für diese Umgebung typisch hohen Salzgehalt in der Luft angegriffen. Aufgrund der eigenen Formulierung des Werkstoffs bleiben die Korrosionsschutzeigenschaften der Kabelrinne langlebig erhalten und auch nach dem Schneiden und Bearbeiten unverändert. Gemäß der Norm EN 61537:2007 sind die elektrisch isolierenden Werkstoffe von Unex von Natur aus korrosionsbeständig und müssen nicht getestet werden.
Weitere Einzelheiten zu der Montage und zu den Herausforderungen, denen unser Team während der Installation des Leitungsführungssystems begegnete, erfahren Sie in unserem nächsten Beitrag.
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